Ursula Cain
geboren 1927 in Dresden, gestorben 2011 in Leipzig – verkörpert sächsische Tanzgeschichte. Mit 12 Jahren begann sie ihre Ausbildung bei Mary Wigman in Dresden, nach 1945 tanzte sie dort in der Dore-Hoyer-Gruppe. Ab 1951 (bis 1963) war sie die »Traum-Ballerina« an der Leipziger Oper. Die Jahre danach war sie als Tanzpädagogin für Modernen Tanz an der Leipziger Fachschule für Tanz tätig und leitete eine Amateurtanzgruppe. 1993 wurde sie zum Ehrenmitglied der Oper Leipzig ernannt. 43 Jahre nach ihrem letzten Auftritt kehrte sie auf die Bühne zurück und tanzte in Heike Hennigs freier Produktion »Zeit – tanzen seit 1927« als 78jährige und 2007 in dem darauffolgenden generationenübergreifenden Stück »ZeitSprünge«. Ursula Cain verbindet damit alles, wofür der Sächsische Tanzpreis steht:
Leipzig und Dresden als die beiden Tanzhochburgen, früher und heute, Stadttheater, freie Szene und Amateurtheater. Aber auch tänzerisch steht Ursula Cain nicht etwa ausschließlich für das klassische Ballett. Anknüpfend an die Tradition des Ausdruckstanzes der Weimarer Republik, nahm sie später ein Studium bei Tatjana Gsovsky auf. Diese aufregende Mischung »deutscher« Tanzstile brachte sie über Jahre auf die Bühne und gab sie in ihren Kursen weiter. Der Ursula-Cain-Preis ehrt einerseits die »Grande Dame« des sächsischen Tanzes und zeichnet andererseits sächsische Künstler aus, die Grenzen überschreiten, klassisch und modern verbinden, alt und jung begeistern und das Tanzland Sachsen prägen.
Foto: Andreas Birkigt